Freitag, 6. Mai 2016

Ausrüstung: Zwischenbericht nach 450 km

Nach etwa 450 km auf dem Camino scheint es mir wieder Zeit dafür, meine Ausrüstung auf ihre Tauglichkeit zu checken und einen kleinen Zwischenbericht abzugeben:

Was hat sich bewährt?

Schuhe
Habe ich bereits erwähnt, dass ich auch nach 450 km noch keine einzige Blase auf den Füßen habe?
Ich bin mit allen 3 Paar Schuhen, die ich dabei hatte, vollauf zufrieden.




Bei den LOWA Goretex Mid Renegade wird das wohl kaum jemanden überraschen, aber auch die Laufschuhe Ekiden One Plus Neutral von Kalenji von Decathlon sind in meinen Augen Spitze!



Mit superleichten 190 g sind sie ideal zum Mitnehmen im Rucksack und jedes Mal, wenn ich - z.B. zum Sightseeing - von den doch recht schweren Wanderschuhen in die leichten Ekiden One wechselte, kam ich mir vor, als trüge ich Hausschuhe. Ich habe damit stundenlange Stadtbesichtigungen unternommen und bin auch eine halbe Etappe des Camino damit gelaufen.



Auch die No name-Crocs vom Chinesen, die ich als Hausschuhe in den Herbergen und zum Duschen als Schutz vor Fußpilz verwende, haben sich absolut bewährt und sehen nach einem Waschgang bei 40° immer wieder wie neu aus.

Kleidung



Meine alte Trekkinghose von NKD besitze ich nun schon das siebte Jahr und habe sie häufig gewaschen. Trotzdem sieht sie noch aus wie neu und ich werde sie auch weiter tragen. Das einzige Problem: Mittlerweile schlottert sie mir am Leib und ich kann sie nur mehr mit Gürtel anziehen.

Ich hatte ja schon nach den ersten 100 km eine Kleidergröße abgenommen und mir bei Decathlon in Pamplona eine zweite Hose im gleichen Stil, nur aus etwas leichterem Material, gekauft. Die Forclaz-Wanderhose von Quechua ist federleicht, trocknet daher sehr schnell, und bügelfrei und ich habe sie bevorzugt "in der Freizeit", d.h. zum Einkaufen und Sightseeing angezogen. Außerdem ist sie ein echtes Schnäppchen und sieht auch in der Stadt chic aus.



Meine Leggings! Was täte ich ohne sie! Bei Temperaturen um den Nullpunkt, Wind und Regen waren sie in den letzten Wochen unentbehrlich - sowohl als Darunter als auch nachts, als Pyjamahose. Da sie zwischendurch auch gewaschen werden müssen, habe ich mir in Burgos um 5 € ein zweites Paar zugelegt.

Die Funktionssocken von Tchibo haben nun auch schon einige Kilometer und Wäschen hinter sich und sind meiner Erfahrung nach völlig OK (wie gesagt: auch nach 450 km hatte ich noch nie eine Blase!).


Shirts: Das Langarmshirt Techfresh von Quechua war mir bei den eisigen Temperaturen ein ideales Darunter, die anderen Shirts ... naja. Das Funktions-Shirt von Tchibo (ich hatte es eher kleiner gekauft) wuchs von einer Wäsche zur nächsten sowohl in die Länge als auch in die Breite, das von Lidl war mir für die Jahreszeit einfach zu dünn. Wie froh war ich da, dass ich ein Schlankstütz-Top von HSE24 zum Darunterziehen mit hatte! Von meinen Sport-BHs fühlte ich mich in dem von New Yorker am besten aufgehoben - aber das ist Geschmackssache ...

Jacken: Meine türkisfarbene Kaputzenjacke von Takko begleitet mich schon treu seit einiger Zeit und ich werde mich auch nicht von ihr trennen, obwohl man ihr das häufige Waschen schon ansieht. Aber was will man bei einem Teil um 10 €? ;-)
Definitiv ausgetauscht wird die Funktionsjacke von NKD. Das auszippbare Stepp-Gilet ist zwar wirklich praktisch, die Jacke bietet bei Regen allerdings keinen ausreichenden Schutz und ist bei Wind und Kälte einfach zu dünn.

Stöcke

Ja, was täte ich ohne meine Trekking-Stöcke Titanal Powerlock "Gerlinde" von Komperdell? Beim Laufen auf dem - durch die extrem starken Regenfälle bedingt - rutschigen Untergrund, bei steilen An- und Abstiegen sind sie ein perfekter Begleiter, lassen sich zusammengelegt problemlos am Rucksack befestigen und stellten auf keinem der Flughäfen, von denen ich bisher abgeflogen oder angekommen bin (Wien, Paris, Barcelona, Bilbao, Düsseldorf) ein Problem dar (wichtig ist nur, dass sie über einen Spitzenschoner verfügen).

Rucksack


So richtig anfreunden werde ich mich mit dem Vaude Bavella 40 wohl nie, wobei zu erwähnen ist, dass ich ihn nicht - wie immer wieder empfohlen wird - nach gewissenhafter Anprobe speziell für mich gekauft, sondern (neu) auf einer Tauschplattform erstanden habe. Er wird also früher oder später einem für mich passenderem und auch leichterem Modell weichen.

Schlafsack


Der Kingcamp Trail 800 erfüllt nach wie vor brav seine Pflicht, wurde inzwischen mehrmals gewaschen und ist völlig ausreichend, da es in praktisch allen Herbergen zusätzliche Decken gibt.

Sonstiges



Die leichte, geräumige Bauchtasche "Advent" von élémenterre sieht nach mehreren Wäschen immer noch wie neu aus und hat sich vielfach bewährt.


Meinen "Waschsalon" von Jack Wolfskin möchte ich ebenfalls nicht missen, ebenso wenig wie meinen kleinen aufblasbaren Polster, den Alu-Trinkbecher, den Karabiner mit integriertem Taschenmesser (nur 4cm, daher auch im Flieger erlaubt) und das Mikrofaser-Handtuch von Quechua.


Auch praktisch und bewährt: Der ganz klein zusammenfaltbare City-Rucksack von Newfeel/Decathlon, das Packsystem von Tchibo in verschiedenen Farben, der Reiseführer von Michelin, die Goretex-Schirmkappe und der 3er-Euro-Zwischenstecker.



Was hatte ich kaum in Verwendung:

Die Powerbank mit integrierter Taschenlampe habe ich diesmal kaum benötigt. In fast allen Herbergen gibt es mittlerweile Nachtlichter, sodass man zum nächtlichen Gang aufs WC keine Taschenlampe mehr benötigt. Auch die Powerbank musste ich kein einziges Mal einsetzen, da ich - Michelin-Reiseführer sei Dank! - bis auf 1 oder 2 Mal kein GPS mehr benötigte.

Was wünsche ich mir?

- Eine stabile und leichte wasserundurchlässige Kunststoffhülle (womöglich mit Zipper) für Pilgerpass und Dokumente
- Einen Regenschutz, der auch die Beine bedeckt und nicht allzu schwer ist
- Dass man endlich nur mehr EIN universell einsetzbares Ladegerät benötigt, die "Technik" (siehe roter Plasticksack etwas weiter oben) nimmt mir immer noch viel zu viel Platz und Gewicht ein.

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