Donnerstag, 31. März 2016

Countdown ...

Gibt es für PC, Tablet und Smartphone: Big Day-Countdown App

Weniger ist mehr, Decluttering, Minimalismus ... diesen Begriffen begegnet man immer häufiger im Internet, auf Social Media und in Lifestyle-Zeitschriften und unter diesem Motto wird auch mein diesmaliger Camino stehen.

Ich habe meine Packliste nochmals aktualisiert und werde diesmal nur die Dinge mitnehmen, die sich auf meinen beiden letzten Wanderungen wirklich bewährt haben.


Hüttenschlafsack und überflüssige Kleidungsstücke bleiben daher zu Hause, desgleichen Gegenstände, die ich nicht wirklich gebraucht habe, wie die Tupperdose und das Campingbesteck. Für die Aufbewahrung von Brot, Wurst oder Käse reicht, wie ich festgestellt habe, eine Plastiktüte, ein kleines Taschenmesser ist - ebenso wie ein Schraubenzieher (notwendig und wichtig bei Teleskopstöcken) - in dem Karabiner, den ich am Rucksack befestigt habe integriert, ein kleiner Plastiklöffel reicht für unterwegs.

Statt Shampoofläschchen und Cremetiegeln oder -tuben kommen Proben mit auf die Reise, die ich nach der Benützung einfach entsorgen kann, bei ein paar Dingen (Sandalen vs. Sportschuhe, Sonnenhut, Pulli oder Fleece-Jacke) bin ich noch am Überlegen, aber es sind ja noch ein paar Tage Zeit.

Mein Ziel: 6 kg (Rucksack voll gepackt, inkl. Regenhülle und Schlafsack, aber ohne Wasserflasche) wird sicher nicht unerreichbar sein, derzeit bin ich bei ca. 4,5 kg (ohne 2. Paar Schuhe, Tablet-PC, Pulli und ein paar andere Kleinigkeiten), denn ich war ja schon beim letzten Mal unter 7 kg und kann mir vorstellen, dass das Pilgern mit noch weniger Druck auf den Schultern noch mehr Freude machen wird.

Spanisch lernen mit www.busuu.com

P.S.: Und meine Spanischkenntnisse werden auch immer besser, denn ich habe in der Zwischenzeit eine neue (kostenlose) App entdeckt, die wirklich Spaß macht, und zwar busuu. Der Vorteil bei diesem Lernprogramm ist, dass man sich eigene Texte direkt von Native speakers korrigieren lassen kann, und zwar kostenlos. Als Gegenleistung korrigiert man selbst kurze Texte von anderen Leuten in der eigenen Muttersprache.












Mittwoch, 30. März 2016

Allein unterwegs auf dem Jakobsweg - na und?

kurze Rast auf dem Weg zwischen Estella und Los Arcos

In wenigen Tagen mache ich mich zum dritten Mal allein nach Spanien auf den Weg, um den Camino von Nájera aus weiter zu laufen.

Das erstaunt viele Leute. Andere, die bereits auf dem Jakobsweg unterwegs waren, finden es wiederum völlig normal. Warum ich es vorziehe, allein los zu gehen, möchte ich hier kurz erklären:


Allein, aber nicht einsam: Kirchplatz von Larrasoana

Der Camino ist für mich eine wichtige Auszeit - eine Auszeit von allem: Familie, Job, nicht endend wollende Diskussionen mit FreundInnen und Bekannten über die derzeitige politische Lage... das alles möchte ich für eine Weile bewusst zurücklassen und mir - nach vielen Jahren, in denen ich kaum Zeit hatte, zwischen vielfältigen Verpflichtungen Luft zu holen und einfach ich zu sein - bewusst einen Freiraum für mich selbst zu nehmen. Wie gut mir das tut, habe ich die beiden letzten Male (einmal 10, einmal 12 Tage) gesehen und 2 oder (diesmal) 3 Wochen sind definitiv keine Ewigkeit.


Pilgern mit PartnerIn: Für mich derzeit kein Thema, aber vorstellbar. Allerdings nur, wenn beide es auch wirklich wollen, gut aufeinander eingespielt sind und über eine annähernd gleichwertige Kondition verfügen. Anmerkung: Ich spreche hier nicht von Paaren, die sich unterwegs kennen lernen oder gelernt haben, das ist ein ganz anderes Kapitel, sondern von Menschen in bestehenden Beziehungen.


Das gleiche gilt meines Erachtens für das Pilgern mit Freund/in, Freundesgruppen usw. Ich habe unterwegs viele Leute streiten gesehen, Menschen, die den Camino allein und in ihrem eigenen Tempo wahrscheinlich sehr gut bewältigt hätten, zu zweit jedoch deutlich unter- oder überfordert waren und den Weg daher nicht richtig genießen konnten. Ich habe Leute getroffen, die aus diesem Grund unterwegs umgekehrt und wieder nach Hause gefahren sind. Und das finde ich sehr schade.

Alto del Perdón


Angst vor dem Alleinsein braucht dennoch keiner oder keine zu haben: Der Camino ist keine einsame Wüste und man begegnet unterwegs, in den Restaurants und Herbergen ständig Menschen, mit denen man ins Gespräch kommt und ein kleines oder auch etwas längeres Stück des Weges gemeinsam zurücklegt. Ich erinnere mich sehr gerne an diese Begegnungen, und gerade die Freiheit der Entscheidung, ob und wie lange man ein Stück des Caminos mit einander zurücklegen möchte, macht sie so wertvoll und einzigartig.

Stausee "La Grajera" hinter Logroño

Die Sprache ist dabei kaum ein Hindernis, denn praktisch jede/r versteht hier zumindest ein wenig Englisch, der Camino ist jedoch international und man trifft auch viele PilgerInnen, mit denen man sich in der eigenen Muttersprache unterhalten kann, d.h. Deutsche und ÖsterreicherInnen.

Zusammenfassend möchte ich daher sagen, dass ich es - gerade beim Pilgern - für wichtig finde, in seinem eigenen Tempo gehen zu können. Erst dann bekommt man den Kopf frei. Ist das aus irgend einem Grund nicht möglich, d.h. ist man an andere Menschen oder eine Gruppe gebunden, so hilft nur große beidseitige Toleranz: Den/die andere einfach vorausgehen oder auch zurückbleiben lassen, einen Treffpunkt vereinbaren, kein falscher Ehrgeiz, gegebenenfalls auch akzeptieren, dass sich einer den schweren Rucksack transportieren lässt oder gar eine Etappe mit dem Bus fährt (das ist - ausgenommen die letzten 100 km - nicht verboten und es gibt viele Pilgergruppen, die es, allein schon aus zeitlichen Gründen, so halten).

Pilgergruppe - Malerei an den Wänden einer Unterführung (Túnel del Camino)

Zum Schluss vielleicht noch ein paar Worte zum Thema allein pilgernde Frauen: Trotz des tragischen Todes von Denise Thiem vor einem Jahr halte ich den Camino nicht für gefährlicher als andere Wege und Straßen, auf denen man allein unterwegs ist. Es macht auf jeden Fall Sinn, sich - und sei es nur für ein kurzes Stückchen - anderen anzuschließen oder, wenn man das nicht mag, andere Pilger und Pilgergruppen in Sichtweite zu behalten. Auch ein (aufgeladenes) Handy sollte man natürlich immer dabei haben, die Netzabdeckung ist - soweit ich feststellen konnte - fast zu 100% gegeben.









Dienstag, 29. März 2016

Es wird wieder ernst ;-)

Langsam, aber sicher wird es wieder ernst und in ein 2 Wochen werde ich wieder auf dem Camino unterwegs sein.
 
Bodenmarkierung in Pamplona


Meine Kondition ist - wie auch schon im Vorjahr - nicht die Beste, da mich in den vergangenen 14 Tagen eine starke Erkältung erwischt hat und ich mich erst gestern wieder ausreichend fit gefühlt habe, um wieder eine längere Strecke zu Fuß zu gehen. Ich denke aber, dass das - so wie im vergangenen Jahr - nicht viel ausmachen wird und ich mich unterwegs steigern kann.
 
Nach der Grippewelle zum ersten Mal wieder zu Fuß unterwegs

Mein Rucksack wird dieses Mal ebenfalls leichter sein und so sehe ich meiner 3. persönlichen Camino-Etappe recht positiv entgegen.

Entgegen allen Erwartungen habe ich in vor einigen Monaten - als die Planung inklusive Flüge schon unter Dach und Fach war - auch wieder jemanden kennen gelernt. Auch das nehme ich so wie es ist oder wie man in Italien sagt: "Se son rose fioriranno"(auf Deutsch: "Wenn es Rosen sind, werden sie blühen"). Gar nicht so dumm, diese Italiener ...


Mittwoch, 23. März 2016

Nur noch ein paar Tage

dann geht es wieder los.

Beim letzten Mal bin ich ja bis Nájera gekommen und von hier aus werde ich meinen Camino fortsetzen. Ich kann euch nicht sagen, wie sehr ich mich darauf freue, ein wenig Auszeit von den schrecklichen Meldungen in den Medien, den Angst einflößenden politischen Entwicklungen der letzten Monate und den Streitereien und Anfeindungen in den modernen Medien, die sich mittlerweile sogar bis in den Freundeskreis und die Familie hineinziehen, zu haben.

Die Cultubar in Nájera: Von hier aus geht es demnächst weiter


Ich habe meine Packliste wieder einmal erneuert und hoffe, diesmal mit dem fertig gepackten Rucksack unter 6 kg zu bleiben. Ob ich das schaffe, wird sich in den nächsten Tagen zeigen und ich werde hier darüber berichten. 

Nochmals reduzieren: Nur mehr das Allernotwendigste kommt mit

Mein Netbook wurde seit dem letzten Mal durch einen Tablet-Computer ersetzt, die Tupper-Dose wird zu Hause bleiben, statt der kleinen Sony Cybershot kommt jedoch wieder meine Lumix Panasonic Camera mit, denn Fotografieren ist mir nach wie vor sehr wichtig und sie macht einfach die besseren Bilder.







Montag, 14. März 2016

Sparen auf dem Jakobsweg

Pilgern kostet Geld, das liegt auf der Hand, schließlich geht es nicht um einen Tages- oder Wochenendausflug, sondern in unserem Fall um eine Strecke von 800 km, egal ob man diese in einem Stück oder lieber auf Etappen geht.

800 km von Saint-Jean-Pied de Port bis Santiago de Compostela


Fakt ist: Wer den Camino in einem Zug durchmarschiert, spart Geld bei der Anreise, je länger die Tagesetappen und je weniger Nächtigungen erforderlich sind, umso billiger kommt der Aufenthalt.

Doch nicht alle von uns sind in der Lage, mehrere Wochen am Stück Urlaub zu nehmen und nicht jeder oder jede schafft die 32 Etappen aus dem Reiseführer tatsächlich so wie beschrieben, sprich Tagespensen von durchschnittlich 25 km bergauf und bergab, über Stock und Stein, bei Regen, Schneefall oder brennender Hitze quer durch die iberische Halbinsel.

Sehr häufig wird man daher mehr als 4 oder 5 Wochen für den Camino aufwenden müssen (oder auch wollen, denn auf der Strecke liegen viele schöne Städte und die meisten wollen -  nachdem sie Santiago erreicht haben - noch bis ans Meer, nach Finisterre, weiterlaufen).

Immer dabei: Reiseführer von Michelin


Alles in allem also ein recht großes und aufwändiges Unternehmen und in diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, wie man die Kosten halbwegs überschaubar halten kann.

Wenn wir die Hin- und Rückreise einmal beiseite lassen, so teilen sich die unterwegs anfallenden Ausgaben in 3 Bereiche:

1. Nächtigung
2. Verpflegung
3. Zusätzliche Ausgaben wie Wäsche waschen, Telefonie/Internet und Allfälliges wie Medikamente, Pflaster, Toilettartikel usw.

Nächtigung:
Am preiswertesten ist es auf jeden Fall, in einer Pilgerherberge zu nächtigen. In einigen funktioniert das auf Spendenbasis, in den meisten beläuft sich die Gebühr für die Nächtigung auf 6 - 8 €. Voraussetzung dafür, in einer öffentlichen oder kirchlichen Pilgerherberge unterzukommen, ist das Vorweisen des Pilgerpasses. Außerdem ist zu bedenken, dass die meisten Herbergen am frühen Nachmittag zwischen 13 und 14 Uhr aufsperren und dann in den traditionellen Etappenzielen oft schon zahlreiche Pilgerinnen und Pilger vor dem Tor warten. Da die Bettenkapazität teilweise nicht allzu hoch ist, ist es also wichtig, pünktlich vor Ort zu sein, denn Reservierungen werden (mit ganz wenigen Ausnahmen wie zB in Roncesvalles nicht angenommen).

Albergue de Roncesvalles

Außerdem gibt es zahlreiche private Pilgerherbergen (Preis pro Nacht ca. 10 - 12 €), Jugendherbergen, (Frühstücks-)Pensionen (ca. 20 - 30 €, aber Achtung, die meisten Zimmer werden vorreserviert, zum Teil von Reisegruppen) und Hotels verschiedener Kategorien.
Auch das Nächtigen im Zelt ist manchmal möglich (zB im Hof von Pilgerherbergen oder Pfarren), "wildes" Campieren ist in Spanien allerdings verboten und nicht ungefährlich. Die Frage ist, ob es sich unter diesen Umständen lohnt, zusätzliches Gewicht mitzunehmen.

Typischer Schlafsaal in einer Pilgerherberge

Verpflegung:
Im Gegensatz zu Pensionen und Hotels, findet man in den Pilgerherbergen zumeist mehr oder weniger gut ausgestattete Gemeinschaftsküchen. Wenn man den durchschnittlichen Preis für das abendliche Pilgermenü (ca. 10 €) hochrechnet, lohnt es sich auf jeden Fall, selbst oder noch besser zusammen mit anderen zu kochen. Lebensmittel und Zutaten erhält man in jedem Dorfladen ("tienda", im allgemeinen von 13:30 bis 17 Uhr geschlossen/Mittagspause), vieles, wie zB Essig, Öl, Salz, Pfeffer und andere Gewürze steht (da von anderen PilgerInnen zurück gelassen) in den Herbergen zur freien Entnahme zur Verfügung.


Ein Pasta- oder Reisgericht und dazu ein Salat ist schnell zubereitet, die Kosten dafür sind minimal und die Reste kann man im Kühlschrank aufbewahren und am darauffolgenden Tag in einer Plastik- oder Alu-Dose für das Mittagessen einpacken.

Kaffee ("café") ist normalerweise in Spanien sehr billig, aber auch dieser lässt sich (wenn man den in vielen Herbergen angebotenen Automatenkaffee nicht mag) morgens selbst zubereiten und in einem Thermobecher mitnehmen.

Und selbstverständlich habe ich auch meine Wasserflasche morgens immer in den Herbergen aufgefüllt. Eine weitere Möglichkeit sind die in jeder Ortschaft befindlichen öffentlichen Brunnen mit Trinkwasser ("agua potable"). Im Gegensatz zu den Berichten anderer PilgerInnen habe ich damit keine negativen Erfahrungen gemacht.

Trinkbrunnen in Zabaldika

Hatte ich nichts vom Abendessen übrig, so habe ich mir oft zu Mittag ein Stück frisches Brot oder Baguette ("pan"), Wurst ("salchicha") und Käse ("queso") sowie eine Banane und ein paar Nüsse in einem der Dorfläden auf dem Weg gekauft. Lebensmittel sind in Spanien generell billig, aber auch ein Stück Tortilla, ein Sandwich ("bocadillo"), Spiegeleier mit Pommes ("huevos con patatas") oder ein Teller Suppe kostet kaum mehr als 2 oder 3 €. Wein ("vino") und Bier ("cerveza") sind ebenfalls gut und günstig.

Manche Herbergen bieten auch Frühstück ("desayuno") an. Darauf habe ich fast immer verzichtet. Mir reichten früh morgens ein Kaffee und ein paar Kekse und ich habe zumeist am späteren Vormittag - so etwa nach den ersten 8-10 Kilometern eine ausgiebigere Jause eingelegt, die dann auch bis nachmittags anhielt.

Café con leche y agua

Bezüglich Dumpster-Möglichkeiten kann ich nichts sagen, außer, dass die Supermarkt-Dichte weitaus geringer ist als in Ö oder D und die kleinen Läden - soviel ich das beurteilen kann - ziemlich gezielt kalkulieren und einkaufen, denn die Regale waren nirgends überfüllt. Viel wird da sicher nicht entsorgtt.

Allfällige Ausgaben:
Wie schon an anderer Stelle hier in diesem Blog berichtet, ist der größte Posten neben Unterkunft und Verpflegung das Wäsche waschen, das spätestens jeden dritten Tag fällig wird. Nicht immer ist es möglich, Wäsche von Hand zu waschen und vor allem im Winter bzw. in der Übergangszeit muss man - ob man will oder nicht - in den Wäschetrockner investieren, da die Kleidung sonst nicht bis zum folgenden Morgen trocken wird. Für die Benützung von Waschmaschine + Trockner ("lavadora" + "secadora") verlangen manche Herbergen gut und gern bis zu 6 €, dazu kommt noch das Waschpulver ("jabón").

Zu diesem Zweck habe ich mir für meine nächste Camino-Wanderung ein Flüssigkonzentrat bestellt, bei dem schon wenige Tropfen für eine Maschine ausreichen. Ich werde ein wenig davon in eine dieser kleinen Fläschchen für das Handgepäck umfüllen und mitnehmen.

Waschraum, Alberge "Jesús y Maria" in Pamplona


Andere Einsparmöglichkeiten (außer gleich nach der Ankunft in der Herberge Wäsche zu waschen und diese - in der Hoffnung, dass sie bis zum nächsten Morgen trocknet - sofort aufzuhängen) sind mir bisher nicht eingefallen.


Medikamente sind in Spanien sehr billig, es lohnt sich also nicht, große Vorräte davon mitzuschleppen, sondern empfiehlt sich, bei Bedarf vor Ort in der Apotheke ("farmacia", Öffnungszeiten wie bei den Lebensmittelgeschäften ca. 09:30 bis 13:30 Uhr und 16:30 bis 20:00 ) das Benötigte zu holen.

Eine Busfahrkarte im innerstädtischen Verkehr (zB wenn man Großstädte vermeiden will) kostet ca. 1,35 €, Sportartikel/-bekleidung gibt es sehr günstig und in großer Auswahl bei Decathlon (in allen größeren Städten wie Pamplona, Logrono, Burgos, León, Santiago ...)


So weit also zum Finanziellen. Ich denke, das unterste Limit ist auch für ganz bescheidene Pilger 15 € pro Tag (Unterkunft in einer Pilgerherberge + Selbstversorgung); 20 - 25 € sind guter Durchschnitt (Pilgerherberge, Frühstück + Pilgermenü, Rest Selbstversorgung), an Waschtagen 25- 30 €. Ergibt bei 32 Etappen die immer wieder zitierten 800 €, sprich 1 €/km. "Langsamere" Pilgerinnen und Pilger benötigen logischerweise etwas mehr.

In jedem Fall würde ich zu einem gewissen finanziellen "Polster" für Tage, an denen man keinen Platz mehr in einer Herberge bekommt und auf eine Pension oder ein Hotel ausweichen muss, für Unvorhersehbares (Erkrankung, Medikamente, Austausch von kaputten Kleidungsstücken etc.) raten.
Weitere mögliche Kosten: Spanische SIM-Karte, Spenden in Kirchen, Erwerb eines zweiten Pilgerpasses, wenn der erste voll ist ...


Buen camino und hier noch etwas gute Laune zum Anhören:

Mittwoch, 9. März 2016

Pilgerpass und Pilgerstempel


Credencial del Peregrino - der Pilgerpass

Heute möchte ich eine weitere Frage beantworten, die von Camino-Interessierten immer wieder gestellt wird.

Wo bekommt man den Pilgerpass?

Ein Stempel schöner als der andere

Eine sehr gute Frage, denn ohne dieses Dokument kann man in Pilgerherbergen nicht übernachten und außerdem benötigt man ihn ja, um - am Ende des Camino - die heißbegehrte "Compostela" (Pilgerurkunde) in Empfang nehmen zu dürfen.

Ich habe meinen Pilgerpass für den Spanischen Jakobsweg seinerzeit bei der österreichischen Sankt Jakobsbruderschaft über das Internet bestellt und innerhalb weniger Tage per Post zugeschickt bekommen.


Eine weitere Möglichkeit, zu einem Pilgerpass (Credencial) zu kommen, ist, diesen im Pilgerbüro in Saint-Jean-Pied-de Port, also am Start des Camino Francés, in Roncesvalles, Pamplona, Logroño, Burgos, León, Astorga, Ponferrada oder Sarria zu erwerben - wo er noch dazu viel billiger ist.

Wo gibt es die Stempel?

Stempel erhält man fast überall: In Bars, Restaurants, Pilgerherbergen und Pensionen, in den diversen Pilgerbüros, in Gemeindeämtern, Rathäusern, Touristeninformationsstellen, Kirchen und manchmal sogar am Straßenrand.

Die berühmte Labstelle von Doña Felisa vor Logroño. Auf dem Stempel steht  "Higos, agua y amor" (Feigen, Wasser und Liebe)

Diese sind wichtig, da man ja am Ende des Weges, sprich in Santiago di Compostela, nachweisen muss, dass man den Camino tatsächlich zurückgelegt hat. Hierfür genügt ein Stempel pro Tag, auf den letzten 100 km sollten es - wenn jemand aus zeitlichen oder anderen Gründen nur diese gehen kann - 2 sein.

Stempel heißt auf Spanisch übrigens "sello" und wesentlich sind die letzten 100 km, wobei derzeit heftig überlegt wird, diese auf 200 km auszudehnen. Für Radpilger sind jetzt schon 200 km vorgeschrieben.

Ich habe auch gehört, dass in letzter Zeit gefälschte Pilgerpässe im Umlauf sind, die zu überteuerten Preisen an ahnungslose PilgerInnen verkauft und später in Santiago nicht akzeptiert werden. Vorsicht ist also geboten.

Was tun, wenn der Pilgerpass voll ist?

In diesem Fall ist es erlaubt, diesen mit einem Blatt Papier zu "verlängern" oder einen zweiten Pilgerpass daranzuheften. Auch eine Schutzhülle ist zu empfehlen.

In diesem Sinne "Buen camino, peregrinos y peregrinas"!



Sonntag, 6. März 2016

BBC Mi vida loca - muy práctico!

Noch 5 Wochen, Zeit, sich wieder etwas intensiver mit der spanischen Sprache zu befassen und ein bisschen was dazu zu lernen.


In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich so einige kostenlose Spanisch-Lernprogramme im Internet ausprobiert. Eines, das mir sehr gut gefällt, ist "Mi vida loca" (Mein verrücktes Leben) von BBC-Languages, ein interaktives Abenteuer für Spanisch-AnfängerInnen in 22 Lektionen mit Videos, einem Lernbegleiter, Vokabeln und der entsprechenden Grammatik.



Möglicher Nachteil: Die Erklärungen sowie die Übersetzung der Vokabeln und Phrasen sind auf Englisch

Vorteil: Das Ganze ist kostenlos

Hasta luego y buena suerte!