Montag, 30. Mai 2016

Ultreja! oder Meine 4. Etappe geht in Planung

 



La Virgen del Camino, einige Kilometer westlich von León, war vor einem Monat der vorläufige Endpunkt meines Caminos und von dort aus wird es auch im Herbst in Richtung Santiago weitergehen.





Als Start- und Zielflughafen habe ich mir diesmal Madrid ausgesucht: Die spanische Hauptstadt ist mit dem Flieger von Wien aus non-stop in 3 Stunden zu erreichen, und ich kenne sie bisher noch nicht.

Daher habe ich, sozusagen als Belohnung für die Anstrengungen des Caminos, zum Abschluss meiner Reise, 3 Tage Sightseeing in Madrid eingeplant, worauf ich mich ebenfalls schon sehr freue!


Immer der Jakobsmuschel nach ...


Die Grobplanung "meiner" 4. Etappe - etwa 2,5 Wochen im kommenden Herbst - sieht wie folgt aus:

  • Anreise von Wien nach Madrid, von dort am Nachmittag des 1. Tages Weiterfahrt mit dem Zug nach León (ca. 2,5 Std.)
  • Nächtigung in León, am 2. Tag Weiterfahrt mit dem Bus 1B nach La Virgen del Camino 
  • von dort aus ungefähr 200 km, aufgeteilt auf 15 Tagesetappen zu ca. 15 km (da die Strecke, die vor mir liegt, ziemlich gebirgig ist, nehme ich mir lieber nicht zu viel vor)
  • Vorläufiges Ziel: Sarria, von dort aus Rückfahrt mit dem Zug nach Madrid

Melodie und Text des Pilgerlieds "Ultreja"(Pilgerherberge in Villalcázar de Sirga)

Donnerstag, 19. Mai 2016

Exakt 10 Kilo weniger

Leckeres "Pilgerfrühstück" in Pamplona

Seit meiner Rückkehr aus Spanien hatte ich enormen Stress, denn kaum war ich wieder zu Hause, wurde meine Mutter, die zu Hause gestürzt war und glücklicherweise rechtzeitig gefunden wurde, ins Krankenhaus eingeliefert, wo ich seitdem jeden Tag mehrere Stunden verbracht habe.

Ein typisches Mittagessen: "Pescado" mit Weißbrot und Cerveza

Schon in den letzten Tagen, als das Wetter langsam frühlinghaft wurde, fiel mir auf, wie locker verschiedene Kleidungsstücke saßen, die ich seit dem vergangenen Herbst nicht mehr angehabt hatte und heute habe ich mich nach langer Zeit wieder einmal auf die Waage gestellt: Seit meinem ersten Aufbruch auf den Camino im April des vergangenen Jahres (wer hier mitgelesen hat weiß: Ich gehe ihn in Teilstücken, und war bisher ein Mal 10, ein Mal 12 und einmal 20 Tage unterwegs) habe ich exakt 10 kg abgenommen, und das ist wirklich sehr erfreulich.

Vorräte auffüllen in Población de Campos

Mit Kleidergröße 42/44 bei einer Körpergröße von über 1,70 war ich auch vorher nicht wirklich dick, aber 10 Kilo sind 10 Kilo und Größe 40 sieht einfach um vieles besser aus.

Tapas in Villalcázar de Sirga


Dieser positive Nebeneffekt überrascht mich selbst, denn ich gehöre eher zu den gemütlicheren PilgerInnen, gebe mich bei Schlechtwetter auch einmal mit 10 oder 12 km zufrieden und meine Ernährung auf dem Camino (Spanisches Frühstück mit Weißbrot oder - schlimmer! - Schokocroissant, unterwegs Bananen, Nüsse und Schokolade, zu Mittag gerne ein Glas Bier zur Tortilla usw.) kann man nicht gerade als gesund bezeichnen. Aber wie auch immer: Die Waage lügt nicht und ich bin die lästigen Kilos, die ich seit der Zeit, als ich vor 12 Jahren in einen "sitzenden" Beruf gewechselt bin, zugelegt habe, wieder los.

Deftiges Mittagsmahl in Itero de la Vega

Abnehmen ist natürlich nicht Sinn und Zweck des Jakobswegs und daher möchte ich mich an dieser Stelle auch nicht weiter über dieses Thema verbreitern (ich habe unterwegs übrigens auch Leute kennen gelernt, die über Gewichtszunahme geklagt haben), denke aber, dass es richtig war, morgens ohne groß zu frühstücken loszulaufen, gegen 10 Uhr eine erste ordentliche Mahlzeit zu mir zu nehmen, am frühen Nachmittag (nach der Ankunft im jeweiligen Quartier) die zweite und abends auf üppige Pilgermenüs zu verzichten.

Abendessen in Rabé de las Calzadas

Auch in diesem Sinne: Buen camino! ... Wie ich finde, ein viel schönerer Weg, überflüssige Kilos zu verlieren, als frustrierende Diäten oder langweilige Übungen im Fitness-Studio.




Dienstag, 17. Mai 2016

BBK Good Hostel Bilbao - Erfahrungsbericht


Ganz neu und top ausgestattet - Good Hostel Bilbao


Das BBK Good Hostel Bilbao liegt in Bolueta, einem ganz neuen und teilweise noch im Bau befindlichen Wohnviertel von Bilbao und ist sowohl vom Bahnhof Abando als auch von der Bushaltestelle auf der Plaza Moyúa (hier hält der Airport-Bus) in wenigen Minuten zu erreichen.

Metro-Plan Bilbao

Ebenso schnell ist man im Stadtzentrum (Casco Viejo) oder im berühmten Guggenheim Museum (Metro-Station Moyúa, exit: “Ercilla-Guggenheim”) .

Aufenthaltsraum BBK Good Hostel Bilbao

Das Hostel verfügt über große, ganz modern ausgestattete Zimmer (2-10 Betten) mit versperrbarem Schließfach (Chipkarte), Bettdecken + Bettwäsche, Badezimmer mit Föhn, Aufenthaltsräume, einen großen, schönen Frühstücksraum (das Frühstück ist im Preis inbegriffen), diverse Getränkeautomaten und Vending-Maschinen, einen Waschraum, einen separaten Raum mit Schließfächern für die Gepäcksaufbewahrung nach dem Check-out UND ist barrierefrei.

Frühstücksraum, BBK Good Hostel Bilbao
 
Sogar frisches Obst


Pluspunkte:

  • sehr freundliches, mehrsprachiges Personal
  • geräumig und ganz modern
  • in der kalten Jahreszeit beheizt
  • mit der Metro*) gut erreichbar
  • kann im Voraus gebucht werden 
  • versperrbarer Radabstellplatz und Privatparkplatz
  • viele verschiedene Unterbringungsarten: Barrierefreie Zimmer, Familienzimmer, Zimmer nur für Frauen ...
  • Supermarkt gleich in der Nähe 

Guggenheim Museum Bilbao


Weniger gut:

  • eher Jugendherbergsatmosphäre, aber auch Pilger steigen hier ab
  • abends kann es lauter werden (siehe oben)


Zusammenfassung:  
Gutes Preis-Leistungsverhältnis (ab 17,50 € inkl. Frühstück), sehr komfortabel, große, bequeme Betten mit guten Matratzen, Nachtlicht und Steckdosen.


*) Für Aufenthalte von mehr als eingem Tag lohnt es sich, sich, gleich bei der Ankunft eine wiederaufladbare Vielfahrtenkarte (BARIK) zum Preis von 3 € anzuschaffen. Diese gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel, auch für den Flughafenbus, und ist billiger als Einzelfahrscheine.


León Hostel - Erfahrungsbericht


In diesem wunderschönen alten Haus im gotischen Viertel von León, keine 100 m von der Kathedrale entfernt, befindet sich - in einer großen, schönen Altbauwohnung im 3. Stock - das León Hostel.

León Hostel, Calle Ancha 8

Die Zimmer (zumeist 4-Bett) sind groß, hell und modern eingerichtet, selbstverständlich beheizt, Bettwäsche und Steppdecke werden zur Verfügung gestellt, außerdem gibt es in den Zimmern versperrbare Schränke, Kleiderbügel und Steckdosen.

4-Bett-Zimmer im León Hostel

Viel Platz, Licht und ein tolles Ambiente


Außerdem verfügt das Hostel über eine gut ausgestattete Küche (Kaffee, Tee, Kakao und diverse Grundnahrungsmittel zur freien Entnahme), eine Waschmaschine (Preis 3 €), einen Trockenraum, getrennte Duschen und WCs für Frauen und Männer und einen großen Aufenthaltsraum mit PCs, Spielen, vielen Büchern und einem Erker mit Sitzgelegenheiten.

Aufenthaltsraum im León Hostel

Die Preise pro Bett und Nacht, liegen zwischen 13 € (unter der Woche) und 15 € (am Wochenende).

Pluspunkte:
Sehr freundliches, nettes und hilfsbereites Personal
sauber und gepflegt, eigene Bettwäsche
Schließfächer
Exzellente Lage, gleich bei der Kathedrale
Supermärkte, Lokale und Geschäfte gleich in der Nähe
Vom Bahnhof/Busbahnhof in 10 - 15 min. zu Fuß zu erreichen
Auch nach dem Check-out kann man seine Sachen noch bis zum Abend problemlos dort lassen und WLAN, Küche und Bad benützen
Reservierung im Voraus möglich

Weniger gut:
Nachts kann es - aufgrund der zentralen Lage in der Hauptstraße - recht laut werden (Musik aus den Lokalen, Passanten usw.)
Keine Pilgerherberge (obwohl viele Pilger hier absteigen), d.h. in der Nacht auch drinnen teilweise sehr unruhig

Zusammenfassung:
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wen es nicht stört, dass die Nacht recht kurz werden kann, der ist hier bestens aufgehoben.

Chocolate con churros - Chocolatería "Valor" (im selben Haus)

Montag, 16. Mai 2016

Albergue Santa Clara, Bercianos del Real Camino - Erfahrungsbericht

Albergue Santa Clara, Bercianos

Die private Pilgerherberge Santa Clara befindet sich in der C/ Iglesia, 3, einer Seitengasse auf der rechten Seite der Hauptstraße, im Ortszentrum von Bercianos. Man gelangt dorthin, indem man den grünen Kreidemarkierungen auf dem Boden folgt, die in diesem Ort anstatt von Schildern verwendet werden.

Immer den grünen Pfeilen nach ...

Hinter der Mauer, die das Grundstück umgibt, erwartet eintreffende Pilger ein kleines Paradies.

Gemütlich und familiär

Das ist der schöne große Innenhof mit zahlreichen Sitzgelegenheiten, Liegestühlen, Wäscheständern und -leinen. Getränke und Eis gibt es drinnen beim Hospitalero.

4-Bett-Zimmer in der Albergue Santa Clara
 
Auch die Zimmer (zwei mit 2 und eines mit 3 Stockbetten, es gibt aber auch einige Doppelzimmer) sind gepflegt - Steckdosen, Ablagemöglichkeiten, Kleiderbügel und -haken, Bettlaken und Polsterüberzüge sind vorhanden - und werden (gut!) beheizt.
Das Bad ist ebenfalls sauber und geräumig. Seife und Duschgel werden - ebenso wie Handtücher - zur Verfügung gestellt.


Ideal zum Zubereiten gemeinsamer Mahlzeiten


Das ist die schöne, große Küche, ideal für Selbstversorger. Was man zum Kochen benötigt, bekommt man entweder direkt in der Herberge, die zugleich auch eine Bar und einen kleinen Laden umfasst, oder im Lebensmittelgeschäft ("tienda") im Dorf.

Vorraum/Bibliothek


Aufmunternde und besinnliche Sprüche, kleine Gebete, Pilger-Infos u.v.m. findet man im liebevoll gestalteten Vorraum.

Abendspaziergang in Bercianos


Zusammenfassung:
Eine Herberge, die ich wirklich empfehlen kann. Die Hospitaleros sind äußerst nett und bemüht, und die ganze Anlage zeugt von dem Bestreben, es vorbeikommenden Pilgerinnen und Pilgern so gemütlich wie möglich zu machen.

Ausstattung: Waschmaschine und Trockner, Kühlschrank, Getränkeautomaten, eine sehr gut ausgestattete Küche, ein verschließbarer Radabstellplatz, WLAN

Radpilger und Pilger mit Hund oder hoch zu Ross, sind hier gern gesehen, im nahe gelegenen Park besteht auch die Möglichkeit zu zelten.

Preis pro Bett: 8 €

Da es sich um eine private Herberge handelt, ist es auch möglich, vorab - telefonisch oder per Mail - zu reservieren. Der Hospitalero spricht mehrere Sprachen.

Sonntag, 15. Mai 2016

Albergue Hostal Moratinos - Erfahrungsbericht

Die idyllisch gelegene Albergue/Hostal Moratinos

Es lohnt sich wirklich, die Etappe von Carrión über Terradillos noch um wenige Kilometer zu verlängern, denn inmitten der Meseta, gleich hinter einer Kurve, liegt das wunderschöne Dorf Moratinos mit seinen in den Berg gebauten Botegas, Lehmhäusern und ... der gleichnamigen Albergue.

Direkt am Camino: Der Gastgarten

Die Eigentümer (Daniel Pedrosa,ein spanischer Ingenieur, der einige Jahre in Deutschland verbracht hat und daher sehr gut Deutsch spricht, und die Deutsche Martina Bötel) haben hier in den Jahren 2010/11 ein wirkliches "Schmuckkästchen" hingestellt, das keinen Wunsch offen lässt.

Sauber und freundlich: Gästezimmer in Moratinos


Die Unterbringung in der Albergue (es gibt auch ein Hostal, Zimmerpreis ca. 40 €) kostet 10 € pro Kopf in 3- oder 4-Bett-Zimmern. Bettwäsche, Handtücher, versperrbare Schränke, ein modernes und perfekt ausgestattetes Bad mit Föhn, Seife, Cremes, ja sogar Gesichtsreinigungstüchern sind im Preis inbegriffen.

Äußerst sauber und gepflegt: Bad des Albergue-Bereichs

Des Weiteren verfügt das Haus über einen sehr geschmackvoll eingerichteten Aufenthaltsraum, eine große Terrasse nach hinten hinaus mit Blick ins Grüne, einen schönen Gastgarten vor dem Haus, Wäscheständer, ein Restaurant (Pilgermenü und Essen à la carte) und vieles andere mehr.

"La Bibliotéca"

Dass ich trotzdem hier nicht ganz glücklich war, lag daran, dass der Chef des Hauses ohne Vorankündigung, Erklärung oder Entschuldigung einfach einen fremden Mann neben mir im Doppelbett unterbrachte, was diesem letztendlich ebenso unangenehm war wie mir.

Ich habe keine Probleme damit, in gemischten Schlafsälen zu nächtigen, aber ein Stockbett ist in meinen Augen etwas anderes als ein Doppelbett und das Haus war zu dem Zeitpunkt, als ich dort übernachtet habe, nicht ausgelastet.

Terrasse im 1. Stock mit Blick auf den Camino


Anmerken möchte ich auch noch, dass die Preise für Speisen und Getränke ebenso wie für Wäsche waschen und trocknen hier um einiges höher sind als in anderen Lokalen auf diesem Teil des Caminos, was ich mir nur damit erklären kann, dass der Inhaber große Investitionen für den Ausbau dieses Hauses getätigt hat, die nun auf irgend eine Art und Weise wieder hereinkommen müssen.

Das Haus ist ganzjährig geöffnet (und natürlich beheizt), Reservierungen können per Mail, Fax oder telefonisch vorgenommen werden. Radpilger sind willkommen, keine Kochgelegenheit für Selbstversorger.

Zusammenfassung: Urlaubsfeeling, das aber auch seinen Preis hat.

Samstag, 14. Mai 2016

Albergue municipal, Villalcázar de Sirga - Erfahrungsbericht


In diesem schönen alten Gebäude befindet sich die Gemeindeherberge von Villalcázar de Sirga.
Sie wird von freiwilligen Hospitaleros betreut, verfügt über etwa 20 Betten, Duschen (Warmwasser nach Münzeinwurf), WCs, eine Gemeinschaftsküche, in der auch das Frühstück eingenommen wird, eine Waschmaschine und einen Trockenraum zum Wäsche aufhängen sowie (ein sehr schwaches) WLAN.


Die Herberge ist ausschließlich Pilgern vorbehalten (Pilgerausweis!), die gegen eine freie Spende (Donativo) dort nächtigen und frühstücken können.

Bettwäsche (Leintuch und Polsterüberzug) sowie Wolldecken sind vorhanden, es gibt allerdings keine Heizung!

Da es an dem Tag, als ich dort war, nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt hatte, brachte uns der Hospitalero ein kleines elektrisches Heizgerät, was zwar gut gemeint war, aber leider ohne große Wirkung blieb.

Schlafsaal in Villalcázar

Abends bereitete ich in der Küche aus den vorhandenen Lebensmitteln, die zur freien Entnahme zur Verfügung standen, eine kleine, wärmende Pilgermahlzeit zu: Geröstete Weißbrotscheiben mit Knoblauch, Butter und Salz und schwarzer Tee mit einem Schuss Rotwein.
  
Bescheidene, aber wärmende Pilgermahlzeit

Zusammenfassung:
Das Haus ist durchaus in Ordnung, der Hospitalero war ebenfalls sehr nett, nur ist diese Herberge eher in der wärmeren Jahreszeit zu empfehlen.
Das WLAN ist, wie bereits erwähnt, sehr schwach, es lohnt sich daher, im gleich daran anschließenden Hostal las Cantigas auf dem Hauptplatz einen Kaffee oder dergleichen zu trinken und das dortige Passwort zu erfragen. Das Signal aus dem Hostal ist so stark, dass es problemlos auch bis hinter die dicken Mauern der Albergue reicht ;-)

"Der Weg ist dein Lehrer!" Aushang in der Albergue municipal von Villalcázar

Freitag, 13. Mai 2016

Hostal Camino de Santiago, Frómista - Erfahrungsbericht

Hostal Camino de Santiago in Frómista


Wie eine Frühstückspension aus einer früheren Zeit: Im Hostal Camino de Santiago in Frómista bin ich gelandet, weil sowohl die städtische Pilgerherberge gleich hinter der Iglesia de San Martín, als auch die Albergue Estrella del Camino (gleich neben dem Hostal) zu der im Pilgerführer angegebenen Zeit noch nicht geöffnet waren und es wieder einmal regnete, denn eigentlich hatte ich nicht vor, Geld für ein Einzelzimmer in einer Pension auszugeben.


Als ich jedoch von der Albergue Estrella del Camino wieder in Richtung Hauptplatz zurückging und auf der Bank vor dem Haus den Regenschutz für meinen Rucksack hervorholen wollte, kam eines zum anderen und ich zu einem Zimmer in dieser kleinen Pension.

Die Einrichtung im Retro-Stil mit ihren Deckchen, Kissen und Schnörkseln in rosa und dunkelbraun, die sich seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts nicht stark verändert haben dürfte, war zwar überhaupt nicht mein Fall, aber ich konnte im Gemeinschaftsbad am Gang heiß duschen, meine Haare waschen und mit dem dort befindlichen Fön trocknen, das Haus war ordentlich beheizt, und irgendwie habe ich es auch geschaft - trotz fehlendem Stöpsel - im Waschbecken meines Zimmers meine Wäsche zu waschen und über dem Heizkörper zum Trocknen aufzuhängen.

Ausstattung des Hostals:
Zimmer mit Waschbecken (Warmwasser) und Heizung
Bettwäsche und Handtücher
WLAN
Duschen und WCs am Gang, aber sauber und gepflegt
Frühstücksraum

Mit 26 € pro Nacht im Einzelzimmer kann man diese Unterkunft nicht als besonders preiswert bezeichnen und da es ein Samstag Nachmittag und der einzige Supermarkt geschlossen war, musste ich außerdem noch in ein Lokal essen gehen, aber auch auf dem Camino läuft nicht immer alles so, wie man es gerne hätte und das eher langweilige Frómista mit den Massen an Buspilgern rund um die Kirche San Martín, war einfach nicht mein Fall.

Iglesía de San Martín, Fromista (links hinten die städtische Herberge)


Nachfolgenden PilgerInnen würde ich empfehlen, Frómista nach der Besichtigung der Basilika wieder hinter sich zu lassen und sich in den nur wenige Kilometer entfernten Ortschaften Población de Campos oder Revenga de Campos ein Quartier für die Nacht zu suchen.

Trotzdem sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber erwähnt, dass man im Hostal Camino de Santiago auch Zimmer im Voraus (direkt über die Homepage) reservieren kann.


Hostal Restaurante Puente Fitero, Itero de la Vega - Erfahrungsbericht


Gleich am Ortseingang von Itero de la Vega, einer Ortschaft etwa auf halbem Weg zwischen Castrojeriz und Frómista, liegt das private Hostal Restaurante Puente Fitero, das seinen Namen der gleichnamigen Brücke über den Río Pisuerga verdankt, welche die Provinzen Burgos und Palencia mit einander verbindet.

Angeboten werden verschiedene Arten von Zimmern ab 7 € (Bett im gemischten Schlafsaal/Albergue). Ich gönnte mir ein Bett (mit Bettdecke und frischer Bettwäsche, Handtüchern, versperrbarem Schrank und Heizung) in einem 5er-Zimmer mit eigenem Bad und habe es nicht bereut.

Außerdem gibt es hier Einzel- und Doppelzimmer, die auch im Voraus buchbar sind.


Das Hostal Puente Fitero in der Calle de Sta María in Itero de la Vega

Ausstattung:
  • Waschmaschine/Wäschetrockner gegen Gebühr. Man kann aber auch selbst im Freien in einem Waschbecken mit Fließwasser seine Wäsche waschen und diese draußen zum trocknen aufhängen (Ich nützte diese Gelegenheit, um meine Wanderschuhe einmal gründlich vom Schlamm zu reinigen und in der Sonne trocknen zu lassen).
  • WLAN
  • Restaurant/ Bar/ Gastgarten
  • Pilgermenü (10 €), Essen à la Carte
  • Radabstellplätze


Pilgern macht hungrig (und durstig) ...


Achtung: Haustiere sind hier nicht erlaubt.

Selbstversorger:
Keine Küche zum Zubereiten eigener Mahlzeiten
Ein gut ausgestattetes Lebensmittelgeschäft - "tienda" - befindet sich 5 min. von hier im Ortszentrum

Alles in allem eine ordentliche, solide Unterkunft, abends wegen des Gastgartens vor den Zimmerfenstern vielleicht etwas laut.

Donnerstag, 12. Mai 2016

Albergue "Liberanos Domine", Rabé de las Calzadas - Erfahrungsbericht

Albergue Liberanos Domine

Mitten im Ortszentrum von Rabé de las Calazadas, gegenüber der Kirche, lieggt die kleine private Pilgerherberge Liberanos Domine, wo ich sehr freundlich aufgenommen wurde.

Plaza Francisco Riberas in Rabé

Die Herberge wird - das ist in dieser Jahreszeit wichtig - beheizt, es gibt heißes Wasser zum Duschen, die Badezimmer sind groß und sauber, sogar Duschgel und Flüssigseife werden zur Verfügung gestellt.

Moderne und saubere Zimmer

Die Unterbringung erfolgt in 4-, 6- und 8-Bett-Zimmern, Bettwäsche und verschließbare Schränke sind im Preis von 8 € inbegriffen.

Speisesaal, Albergue Liberanos Domine

Das ist der gemütliche Speisesaal und zugleich Aufenthaltsraum. Hier findet man auch Gesellschaftsspiele und eine kleine Bibliothek, überwiegend mit Büchern zum Camino.

Alternative zum Pilgermenü

Da mir das Pilgermenü zu viel gewesen wäre, habe ich mir nur einen Salat bestellt. Auch selbst kochen ist möglich.

Pilgerfrühstück

Das gute und reichhaltige Pilgerfrühstück kostet 3 €, das Pilgermenü 8 €. Weiters gibt es vor dem Haus noch einen Getränkeautomaten.

Waschmaschine und Wäschetrockner sind vorhanden, RollstuhlfahrerInnen und Radpilger willkommen. Auch Reservierungen sind möglich.

Alles in allem, ein schönes und gepflegtes Haus, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und die Hospitalera ist sehr bemüht, ihren Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten.