Mittwoch, 30. September 2015

Albergue Santiago Apostol, Logroño - Erfahrungsbericht

Der Marsch von Sansol über Viana nach Logroño hatte es ziemlich in sich gehabt - vor allem auf den letzten Kilometern wurde es sehr heiß - und so sehnte ich mich, nachdem ich in der Stadt angekommen war, nur nach einem Bett zum Ausruhen ...

Vorreserviert hatte ich so wie meistens nichts, denn 1. hatte ich gar nicht vorgehabt, so weit zu laufen und 2. mit der Unterkunft (bis auf Los Arcos) bisher immer Glück gehabt.


Albergue Santiago Apostol, Logroño

Ich schleppte mich also noch die letzten Meter über die Ebro-Brücke und war froh, als ich gleich wenige Schritte danach eine Herberge entdeckte und in Anbetracht der relativ späten Stunde und der vielen Menschen in der Stadt, wo in dieser Woche gerade das Fest der Weinlese "San Mateo" gefeiert wurde, ein Bett bekam.


Albergue Santiago Apostol, Logrono

Dass ich oben auf einem Stockbett schlafen würde müssen, hatte ich irgendwie nie in Erwägung gezogen (jetzt habe ich daraus gelernt und in den folgenden Hostels auch immer danach gefragt), dass die Leiter am Bett oben noch eine Art Bügel hatte, den es zu überwinden galt, bevor man hinauf- bzw. hinunterklettern konnte, war (nicht nur) für mich ein ziemlich unangenehmes Hindernis und dass auf der anderen Seite - das Bett stand frei im Raum - überhaupt keine Sicherung angebracht war, machte mir ziemlich große Angst ... Geschlafen habe ich jedenfalls in dieser Nacht nicht viel.

Hier kurz gefasst mein Gesamteindruck über die Albergue Santiago Apostol:

Pluspunkte:
Sehr gute, zentrale Lage in der Ruavieja, keine 5 Minuten zum Dom
Moderne Inneneinrichtung, die Herberge wurde erst 2013 eröffnet
Kochgelegenheit, WLAN, Einstellmöglichkeit für Fahrräder

Weniger gut:
Stockbetten (siehe oben) stehen größtenteils frei im Raum, ohne Sicherheitsbügel auf einer Seite
Keine Einwegüberzüge vorhanden, Matratze und Kopfpolster haben abwaschbare Plastiküberzüge, Schlafsack daher unbedingt notwendig
Keine Steckdosen direkt beim Bett, man kann sein Handy in den schwarzen Schließfächern an der Wand (siehe Foto) aufladen
Keine Ablagemöglichkeiten
Eher ungemütliches Massenquartier

So gesehen - und im Vergleich zu den anderen Herbergen, in denen ich bisher übernachtet habe - ist die Unterkunft mit 10 €/Nacht sicherlich überteuert. Die meisten Fotos auf der Website dieses Albergue turistico zeigen die - ebenfalls vorhandenen - Privatzimmer.

Es lohnt sich daher meiner Erfahrung nach, sich in Logroño doch ein wenig umzusehen, wo man schlafen will. Auf der Rückfahrt kam ich z.B. um nur 2 € mehr in der sehr netten, familiären Albergue Albas unter und auch von anderen PilgerInnen habe ich gehört, dass es weitaus bessere Unterkunftsmöglichkeiten gibt.

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Violet and Grey! Ein Pilgerkamerad von mir wird von seiner Familie vermisst. Er hat sich schon länger nicht gemeldet und seine Kinder sind voller Sorge. Bist du vielleicht in den letzten Tagen einen Richard aus Tirol begegnet? Er zieht ein Wägelchen und ist recht groß. Meiner Berechnung nach müßte er in der Gegend um Puenta la Reina sein. Bitte wenn du ihn siehst, er soll sich dringend Zuhause melden. Möglicherweise ist sein Handy kaputt. Die Telefonnummer ist: 0043 650 7336112. Ich wünsche dir einen guten Weg, ich war vor 5 Jahren den Camino Francais! Buen Camino!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo, habe Richard leider nicht getroffen und auch keinen Pilger mit Wagen gesehen, aber ich war ja auch ein Stück vor ihm auf dem Camino unterwegs und bin jetzt schon wieder zu Hause, da ich immer nur 10 - 12 Tage am Stück laufen kann. Hoffentlich meldet er sich bald bei seiner Familie! Denke aber nicht, dass ihm etwas passiert ist, denn dann hätte sich sicher bereits jemand aus Spanien bei seinen Angehörigen gemeldet.
      Alles Gute und liebe Grüße!

      Löschen