Freitag, 15. April 2016

Grañon - Viloria de Rioja

Abend am Kaminfeuer, Albergue de las Sonrisas in Grañon

Nachdem der Abend doch noch recht gemütlich verlaufen war (im Aufenthaltsraum der Albergue hatte es immerhin 17 Grad, Alessandro, ein italienischer "Weltreisender" knackte in einem Mörser Mandeln und die mehrsprachige Unterhaltung kam auch nach und nach in Gang), hieß es irgendwann dann doch schlafen gehen und die Nacht im Doppelzimmer mit einem laut schnarchenden etwa 70-jährigen Spanier bei gefühlten 5 Grad und folglich mit Anorak und allem anderen, was ich an warmer Kleidung mit dabei hatte, am Körper muss ich wahrscheinlich hier nicht näher beschreiben ...

Irgendwann ging sie dann doch vorüber. Nach einem starken Espresso verließ ich gegen 07:30 das zwar gastliche, aber sehr ungemütliche Haus in Richtung Belorado. Leider war der Weg nicht beschildert und so fand ich mich zusammen mit ungarischen und holländischen Pilgern gegen neun in einem Dörfchen namens Villarta-Quintana wieder, welches zwar wunderschön idyllisch aussah, aber, wie uns eine freundliche Einheimische erklärte, abseits des Caminos lag ...

Abseits! - Das idyllische Villarta-Quintana

So blieb uns nichts Anderes übrig, als fast den ganzen Weg bis Grañon wieder zurück zu gehen, und gegen 10 trafen wir schließlich wieder auf die gelben Pfeile.

Ein feines Plätzchen: Recedilla del Camino

Kurz danach verließen wir die Provinz La Rioja, die nächste Ortschaft, Redecilla, befand sich bereits in Castilla y Leon. Grund genug, dort mit einem Gläschen Vino Tinto auf den wieder gefundenen Weg anzustoßen.

Nach Navarra und Rioja geht es nun nach Castilla y León

Nun ging es durch Castildelgado weiter nach Viloria del Rioja, wo ich eigentlich im - in diversen Foren empfohlenen - Refugio von Acacio und Orietta absteigen wollte, das auch wirklich sehr hübsch und gepflegt aussah, aber leider geschlossen war. Also legte ich mich davor auf einer Bank in die Sonne und ließ die Seele baumeln.

Leider geschlossen: Das Refugio von Acacio und Orienta

Gegen 13:30 erschien die Hospitalera, doch auf meine Frage, ob sie nun öffnen würde, verwies sie in ziemlich barschem Ton auf ein Schild, auf dem - im Gegensatz zu der im Pilgerführer angegebenen Zeit - nämlich 13:30 - "we open at 14:00" stand und empfahl mir doch "in die andere Herberge zu gehen", was ich auch tat.

Eine sehr nette Alternative: Albergue Parada Viloria

In der Albergue Parada Viloria bekam ich sofort ein Bett in einem 2-Personen-Abteil, die freundliche Dame bot mir an, meine Wäsche zu waschen und zu trocknen und bereitete mir anschließend eine leckere Tortilla zu.
Leider gab es auch hier im Schlafsaal keine Heizung und das Wasser, das aus dem Wasserhahn kam, war eher kalt bis eisig, aber der Aufenthaltsraum war beheizt und nach einem weiteren Gläschen Rioja sah die Welt gleich besser aus ...

Wie es mir und dem jungen Mann aus Litauen erging - offensichtlich waren wir hier die einzigen Gäste - berichte ich morgen, so Gott und das Internet will ... ☺

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