Frühstück im Hostel 11, Esposende |
Viana do Castelo ist eine große Hafenstadt an der Mündung des Rio Lima in den Atlantik. Die sehr gepflegte Altstadt mit ihren vielen Kirchen und Palästen, Terrassencafés und kleinen Läden ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Ich brach heute Morgen schon um 7:00 auf. Die Leute vom Hostel 11 in Esposende hatten mir das Frühstück extra schon früher als den anderen hingestellt, denn es sollte wieder ein langer Tag werden und ich wollte die morgendliche Kühle nützen. Leider hatte ich mich getäuscht: Die Luftfeuchtigkeit war bereits früh morgens extrem hoch und schon nach wenigen Kilometern war ich völlig durchgeschwitzt.
Die Strecke führte zunächst entlang der Esplanade und am Naturpark Litoral Norte vorbei, bog aber bald ins Hinterland ab und es ging auf einer stark befahrenen Landstraße durch die Dörfer Marinhas, Belinho und S. Bartolomeo do Mar mit seiner schönen Kirche.
Langsam wurde es sehr heiß, die Strecke zog sich an Industriebetrieben, Wohnhäusern und Gärten dahin, ein echter Gehsteig war auf der gesamten Strecke nicht vorhanden, und erst auf dem letzten Drittel der Etappe bog der Weg endlich links in ein Waldstück ab.
Bei 26 Grad im Schatten und sehr geschlaucht zog ich am frühen Nachmittag über die Eiffel-Brücke, eine kolossale Stahlkonstruktion aus dem Hause Gustav Eiffel, in Viana (sprich: Vienna) ein. Hier aß ich zunächst eine Kleinigkeit, trank einen Kaffee und machte mich anschließend auf die Suche nach der Jugendherberge.
Jugendherberge (Pousada de Juventude) in Viana |
Diese befindet sich am Stadtrand, direkt an der Uferpromenade gleich bei der Eiffel-Brücke, inmitten einer schönen Grünanlage. Ich hatte Glück und bekam ein Zimmer mit Terrasse und Blick auf den Fluss.
Am Nachmittag machte ich noch einen kleinen Stadtbummel, es war jetzt etwas kühler und für morgen wurde Regen vorausgesagt. Daher ist auch meine Etappenplanung für den morgigen Tag noch offen ...
In der Altstadt von Viana do Castelo |
Erkenntnisse des Tages:
Hier herrscht offensichtlich die Sitte, den Zimmerpreis inklusive Frühstück zu kalkulieren. Dieses wird jedoch so spät angesetzt (im Durchschnitt zwischen. 8 und 10), dass es für Pilger kaum in Frage kommt. Außerdem halte ich die Preise in dieser Form (12 - 15 € für ein Bett + ein kontinentales Frühstück) angesichts der landesüblichen Preise für Kaffee und Mehlspeisen für übertrieben.
Die Strecke verlief bis jetzt durchwegs eben und entspricht im Vergleich zum spanischen Jakobsweg eher einem gemütlichen Spaziergang, nur das Kopfsteinpflaster und die schwüle Hitze stellen eine gewisse Herausforderung dar.
Die Kennzeichnung auf der heutigen Etappe könnte besser sein, auch in der Stadt sind mir heute Nachmittag keine gelben Pfeile oder Muscheln aufgefallen, sodass ich mich morgen wahrscheinlich wieder auf meinen eigenen Ortssinn verlassen muss, um den Küsteweg nach Norden zu finden...
Hallo, danke für deine netten Beschreibungen! Ich gehe den Weg im September und frage mich gerade, ob es denn nicht möglich ist die starkbefahrenen Straßen an der Küste zu umgehen? Gibt es an der Küste keine durchgehenden Holzpromenaden oder ähnliches? Kannst Du mir Tipps geben? (ausser, dass das Meer immer links von mir sein sollte...;-)) Vielen Dank & alles Gute, Karin
AntwortenLöschen