Mittwoch, 21. September 2016

Und nochmals Astorga!

Plaza San Francisco, Astorga


Gut gelaunt ging ich, nachdem ich mich in der Herberge häuslich eingerichtet hatte, auf eine Besichtigungstour, verbunden mit Tortilla und Vino Tinto in einem Restaurante auf dem Hauptplatz und einem Einkauf im Supermarkt. 

Astorga

Doch auch heute bewahrheitete sich leider wiederum das Sprichwort: Es kommt immer alles anders, als man denkt oder Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
  
Ayuntamiento de Astorga

Noch immer gut gelaunt kehrte ich nach 2 Stunden in die Albergue de peregrinos Siervas de María zurück und musste zu meinem Erschrecken feststellen, dass die Brasilianer meine gesamten Sachen aus dem Zimmer entfernt und in ein anderes Zimmer gebracht - oder besser hineingeschmissen hatten! Anstatt des Betts in einem 4- Bettzimmer für Frauen sollte ich nun in einem anderen Zimmer oben auf einem Stockbett zusammen mit drei Männern schlafen.

Wie gut, dass ich mich im Laufe dieses Jahres so intensiv mit der spanischen Sprache beschäftigt habe und dem Hospitalero - wenn auch nicht grammatikalisch ganz perfekt, so doch zumindest lautstark - meinen Unmut darüber kundtun konnte, dass nun, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren auch öffentliche Pilgerherbergen Reservierungen annehmen, und das sogar von Reisegruppen und Buspilgern, wodurch - in meinem Fall sind hier heute nicht nur die brasilianische, sondern auch noch eine koreanische Pilgergruppe untergebracht - die ganz normalen Pilger klar im Nachteil sind und selbst dann kein Bett mehr bekommen, wenn sie vor den Reisegruppen eintreffen.

Meine Argumente dürften jedenfalls ins Schwarze getroffen haben und der Hospitalero bot mir daraufhin als Wiedergutmachung ein kostenloses Upgrade auf ein Einbettzimmer an. Da sich dieses gleich neben der hauseigenen Kapelle befindet, vermute ich, dass es normalerweise Geistlichen vorbehalten ist, aber was soll es, nun liege ich im Priesterbett und genieße die Ruhe :-)
 
Priesterzimmer in Astorga

So hat auch diese Geschichte noch ein gutes Ende gefunden, was aber nicht bedeutet, dass ich mir nicht wegen der kommenden Tage Sorgen mache, denn ab morgen geht es ins Gebirge und die dort sind die Herbergen klarerweise weniger dicht gesät als im städtischen Bereich.

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