Freitag, 5. Mai 2017

Camino Portugues - Tag 6: Viana - Vila Praia de Áncora


Der Regen kam schon heute Nacht und zwar heftig! Morgens stand die ganze Terrasse unter Wasser und es hatte ziemlich abgekühlt. Die Luft war klar und rein und so machte ich mich nach dem Frühstück in der Jugendherberge gegen 8 auf den Weg.

Igreja Nossa Sra. da Agonia

Beschriftungen, Pfeile oder Muscheln sah ich keine, wüsste aber, in welche Richtung ich zu gehen hatte. Für diejenigen, die es interessiert: Von der Pousada de Juventude geht man zunächst zur Praca de República und von dort weiter zum Bahnhof. Anschließend einfach der Avenida do Atlántico folgen, vorbei an der wunderschönen Igreja Nossa Sra. da Agonia und immer weiter geradeaus, vorbei an der Praia do Norte usw. 

Alternativ kann man auch den gut befestigen Weg entlang der N13 nehmen.

Da es nicht so heiß war, kam ich gut voran und kehrte nach etwa 2 Stunden in Carreco auf einen Kaffee ein. Für 90 ct. gab es einen großen Café con leche mit Keksen und frisch gestärkt verließ ich das mit lauter Schals von portugiesischen Fußballvereinen dekorierte Lokal. Kaum war ich um die Ecke gebogen, begann es zu tröpfeln und ich konnte gar nicht so schnell schauen, als ein Wolkenbruch herunter zu prasseln begann.


Schnell holte ich meine Regenjacke und den Regenschutz für den Rucksack heraus und kämpfte mich dann - in der Hoffnung dass es bloß ein Gewitter sei - weiter. Kurz danach war ich trotzdem nass bis auf die Haut, die nächste Möglichkeit zum Unterstellen war aber erst ein Café kurz vor Afife.
Der Wirt sagte mir, dass gegen 11 ein Bus hier vorbeikommen würde, die nächste Haltestelle sei ca. 15 Minuten entfernt, am Fuße eines Hügels.

Ich raffte mich sogleich wieder auf und machte mich hoffnungsvoll auf die Suche nach der mysteriösen Bushaltestelle, die ich schließlich auch fand. Wer allerdings nicht kam, war der Bus. Er war auch um 11:20 nicht da, und da der Regen langsam nachließ, ging ich weiter.

In Afife angekommen

In Afife schien dann wieder die Sonne und ich ging von der Straße zurück auf den Küstenweg, machte irgendwann am Strand noch eine kurze Pause und marschierte dann zuerst auf einem schmalen Waldweg und anschließend auf den üblichen Holzstegen auf dem
Küstenweg durch die beeindruckende Dünenlandschaft.

Iglesia parroquial de Vila Praia de Ancora
 
Bald erblickte ich auf der linken Seite unten am Meer das Städtchen Vila Praia de Áncora. Zum Schluss ging es dann noch über eine Holzbrücke über einen Meeresarm und ich war da.


Das Hostel D'Avenida, in dem ich als es so stark regnete, schnell ein Bett reserviert hatte, war leicht zu finden, aber geschlossen. Eine Asiatin, die offensichtlich in dem Laden nebenan arbeitete und der Wirt des gegenüber liegenden Fischlokals halfen mir jedoch aus der Verlegenheit und orteten per Telefon eine Dame vom Café do Mar ein paar Meter weiter, die über einen Schlüssel verfügte und mir aufsperrte.

Nach einer heißen Dusche sah die Welt gleich anders aus und schließlich tauchte auch noch die Besitzerin auf und nahm sich meiner Wäsche an.

Blumenschmuck in den Straßen von Vila Praia
Ein kleiner Stadtrundgang musste natürlich auch noch sein und in einer Bäckerei gleich neben der blumengeschmückten Igreja Matriz bekam ich endlich etwas zu essen: Mit Faschiertes gefüllte Teigtaschen, dazu ein Bier und abschließend eine der köstlichen portugiesischen Mehlspeisen zum Kaffee.

Zum Schluss ging es noch in einen kleinen Supermarkt im Untergeschoß eines kleinen Fischlokals und das war es dann. Es war mittlerweile nämlich schon wieder Recht kalt und der Wind vom Meer blies ziemlich heftig. 

Bleibt zu hoffen, dass das Wetter morgen besser wird. Und ja: Ich bin bereits ganz nahe an der spanischen Grenze!

Heutige Erfahrungen:
Die Portugiesen sind - auch wenn ich sie noch immer nicht verstehe - sehr freundlich und hilfsbereit. Umso mehr freut es mich, dass ich mittlerweile in ihrer Sprache grüßen ("Bom dia!") und mich bei ihnen bedanken kann ("Obrigado!")

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