Sonntag, 2. Oktober 2016

Pontecampaña - Melide - Ribadiso


Im rustikalen Schlafsaal der Casa Domingo


Im Schlafsaal der Albergue Casa Domingo war es aufgrund der dicken Steinmauern und der offenen Fenster eiskalt. Ich zog schichtenweise alles an, was ich an Kleidung mit hatte, wachte jedoch trotzdem vor Kälte immer wieder auf.


 Als ich gegen 08:00 Uhr die Herberge verließ, war es auch draußen empfindlich kalt, mit Temperaturen knapp über Null. Umso mehr wunderte es mich, dass einige ganz Verwegene auf einer Wiese am Ortsrand noch zelteten.


Der Weg führte die erste halbe Stunde ziemlich steil bergauf und dann den ganzen restlichen Tag bergauf, bergab durch die galizische Landschaft.


Nach etwa einer Stunde gönnte ich mir ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück in einer Bar am Wegrand und später, in Parabispo, einen kleinen Snack bei einem Bauern, der auf seinem Stand mit dem bezeichnenden Namen El Pequeño Oasis, Obst und hausgenachte Spezialitäten verkaufte. 

Köstlich: Dicke Käsescheibe mit Marmelade

Kurz danach erreichte ich Melide, einen Bezirksvorort, in dem es heute hoch herging: Es war Feria-mercado rural und entlang der Hauptstraße im Stadtzentrum standen zahlreiche Marktstände, Bierzelte und auch sonst herrschte ein reges Treiben.

Churros-Verkäufer in Melide

Ich schaute kurz in eine Kirche, sie war aber voll bis auf den letzten Platz und so verließ ich sie bald wieder. 
 
Sonntagsmesse in Melide

Der Weg aus Melide hinaus führte steil bergauf zum Friedhof und anschließend weitere lange Kilometer über Berg und Tal. Nun war es wieder sommerlich heiß und die Sonne brannte vom Himmel.

Cementerio parroquial de Melide

Die nächste Ortschaft auf dem Weg war Boente, hier gibt es auch eine Jakobskirche, in die ich ebenfalls kurz honeinschaute.
 

Zum Glück führte ein Teil des Weges durch einen Wald, wo es schattig und daher auch kühler war.

Die aus dem Mittelalter stammende Brücke von Ribadiso

Gegen 14:00 Uhr erreichte ich den Rio Iso, einen kleinen Bach oder Fluss mit einer mittelalterlichen Brücke. Am Ufer sah ich Leute sitzen und ihre Füße ins kühle Wasser halten und gleich nach der Brücke, in dieser wunderbaren Idylle, entdeckte ich meinen Schlafplatz für die heutige Nacht, die mittelalterliche und von der Region Galicia in den Neunziger Jahren renovierte Albergue de peregrinos de Ribadiso.


Da es noch relativ früh war, bekam ich auf Anhieb ein Bett, wusch meine Wäsche und ging dann in die Mesón rural ein paar Meter weiter, um mich erst einmal zu stärken.
 
 
Ein wahres Paradies - Albergue de Ribadiso

Den Rest des Tages verbrachte ich im großen und wunderschönen Garten der Herberge, die meines Erachtens - sowohl was ihre Lage, als auch die gesamte Anlage betrifft - zu den schönsten gehört, die ich auf 760 km Camino gesehen habe.

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