Puente del Arenal |
Bilbao ... Ich war nicht darauf gefasst gewesen, dass es nach León noch eine Steigerung geben könnte, aber Bilbao, eingebettet zwischen hohen Bergen, an den Ufern der Ria di Bilbao und so nah am Golf von Bizkaia, dass man das Meer fast schon spüren kann, mit seinen bunten Häusern, der glücklichen Verschmelzung von Geschichte und Moderne, seinen kulinarischen Köstlichkeiten, den vielen Grünanlagen, Plätzen, Brücken und Märkten hat mich regelrecht umgehauen!
Iglesia San Nicolás – Bilbao |
Das erste, das mir auffiel, als ich gestern Abend aus dem Zug stieg, der mit recht großer Verspätung in der Stadt eintraf, war das im Vergleich zum Landesinneren völlig andere Klima. Die Temperaturen in der Biskaya waren zwar nicht sehr unterschiedlich, aber die Luft war feucht und warm.
Aufgrund der sehr guten Anreise Informationen des Good Hostels Bilbao im Internet, war ich innerhalb von weniger als einer halben Stunde dort (vom Bahnhof Bilbao Abando bis in die Avenida Miraflores im Vorort Bolueta sind es mit der Metro nur 5 Minuten und weitere 5 Minuten zu Fuß), konnte Duschen und mich niederlegen. Mehr war nicht drinnen, denn der abrupte Klimawechsel schlug sich auf meinen Kreislauf und ich wollte nur noch ins Bett.
Good Hostel Bilbao |
Als ich aufwachte, konnte ich es kaum glauben, dass es bereits 08:00 Uhr war, so tief und fest hatte ich geschlafen. Das Frühstück im Hostel war gut und ausgiebig - es gab sogar frisches Obst - und jetzt war ich bereit, die Stadt zu erkunden.
Also machte ich mich auf den Weg zur nächstgelegenen Metro-Station - Bolueta. Schon von Weitem war fröhliche Musik zu hören und in der Straße hinter dem Bahnhof wurden gerade Dutzende Marktstände aufgebaut. Ich liebe solche Märkte und daher blieb ich eine Weile, sah mir die vielfältigen Waren an und bedauerte, dass in meinem Handgepäck - sprich Rucksack - kein Platz mehr war und ich außerdem schon beim Herfliegen nur Dank eines großzügigen Flughafenmitarbeiters keinen Aufschlag für Übergewicht entrichten hatte müssen.
Markttag in Bolueta |
So kehrte ich dem bunten Markttreiben wieder den Rücken und fuhr in die Stadt. Vom Bahnhof aus war es nicht schwierig, sich in der Stadt zu orientieren, die heute - schließlich war ja der 1. Mai - und in Spanien zugleich Muttertag - besonders festlich herausgeputzt war: Überall waren Fahnen, Zelte (vor denen Spanferkel gegrillt wurden), Blumenmärkte und Stände mit Kunsthandwerk, Büchern und anderen Geschenkartikeln zu sehen.
Muttertag ist in Spanien heuer am 1. Mai |
Mitten im Baskenland - Verkaufsstand mit Baskenmützen am Barrio Nuevo |
Ich schlenderte über die Brücke ins alte Stadtviertel, bis zum Barrio Nuevo, dem neuen Platz, mit seinen wunderschönen Cafés und kleinen Restaurants, ging dann den Fluss entlang und kam aus dem Staunen nicht heraus! Bunte Häuser entlang des Kanals, ein bisschen wie in Amsterdam, zahlreiche Brücken, Kirchen und kleine Plätze wie in Venedig ...
Ein bisschen wie Venedig: Puente de San Antón |
Etwas später machte der Fluss eine Kurve und in der Ferne konnte man nun schon vor der Kulisse höher Berge den modernen Stadtteil rund um das Guggenheim-Museum erkennen.
Puente de la Salve |
Ich wanderte die Uferpromenade entlang und kam schließlich zu einer hohen Brücke, auf die man mit einem Aufzug hinauf fahren konnte, was ich auch tat, und überquerte den Fluss, denn das Museum befand sich auf der anderen Seite.
Puppy - Hundewelpe von Jeff Koons vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao |
Guggenheim-Museum Bilbao |
Hier verbrachte ich den restlichen Vormittag, sah mir das Gebäude von außen und innen an, machte viele Fotos, die der realen architektonischen Schönheit inmitten der wunderschönen Landschaft überhaupt nicht gerecht wurden, trank im Grand Hotel Domine gleich gegenüber Kaffee und kehrte schließlich am frühen Nachmittag wieder in die Innenstadt und später in mein Hostel zurück.
Morgen habe ich noch einen weiteren halben Tag in Bilbao - Gott sei's gedankt! - denn mein Flieger zurück nach Hause geht erst am frühen Nachmittag, und ich freue mich schon darauf, was er wohl bringen wird ...
P.S.: In meinem Zimmer im Hostel ist übrigens eine Holländerin, die von hier aus den Camino del Norte geht...Am liebsten würde ich hier bleiben!
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