Vorreserviert hatte ich so wie meistens nichts, denn 1. hatte ich gar nicht vorgehabt, so weit zu laufen und 2. mit der Unterkunft (bis auf Los Arcos) bisher immer Glück gehabt.
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Albergue Santiago Apostol, Logroño |
Ich schleppte mich also noch die letzten Meter über die Ebro-Brücke und war froh, als ich gleich wenige Schritte danach eine Herberge entdeckte und in Anbetracht der relativ späten Stunde und der vielen Menschen in der Stadt, wo in dieser Woche gerade das Fest der Weinlese "San Mateo" gefeiert wurde, ein Bett bekam.
Albergue Santiago Apostol, Logrono |
Dass ich oben auf einem Stockbett schlafen würde müssen, hatte ich irgendwie nie in Erwägung gezogen (jetzt habe ich daraus gelernt und in den folgenden Hostels auch immer danach gefragt), dass die Leiter am Bett oben noch eine Art Bügel hatte, den es zu überwinden galt, bevor man hinauf- bzw. hinunterklettern konnte, war (nicht nur) für mich ein ziemlich unangenehmes Hindernis und dass auf der anderen Seite - das Bett stand frei im Raum - überhaupt keine Sicherung angebracht war, machte mir ziemlich große Angst ... Geschlafen habe ich jedenfalls in dieser Nacht nicht viel.
Hier kurz gefasst mein Gesamteindruck über die Albergue Santiago Apostol:
Pluspunkte:
Sehr gute, zentrale Lage in der Ruavieja, keine 5 Minuten zum Dom
Moderne Inneneinrichtung, die Herberge wurde erst 2013 eröffnet
Kochgelegenheit, WLAN, Einstellmöglichkeit für Fahrräder
Weniger gut:
Stockbetten (siehe oben) stehen größtenteils frei im Raum, ohne Sicherheitsbügel auf einer Seite
Keine Einwegüberzüge vorhanden, Matratze und Kopfpolster haben abwaschbare Plastiküberzüge, Schlafsack daher unbedingt notwendig
Keine Steckdosen direkt beim Bett, man kann sein Handy in den schwarzen Schließfächern an der Wand (siehe Foto) aufladen
Keine Ablagemöglichkeiten
Eher ungemütliches Massenquartier
So gesehen - und im Vergleich zu den anderen Herbergen, in denen ich bisher übernachtet habe - ist die Unterkunft mit 10 €/Nacht sicherlich überteuert. Die meisten Fotos auf der Website dieses Albergue turistico zeigen die - ebenfalls vorhandenen - Privatzimmer.
Es lohnt sich daher meiner Erfahrung nach, sich in Logroño doch ein wenig umzusehen, wo man schlafen will. Auf der Rückfahrt kam ich z.B. um nur 2 € mehr in der sehr netten, familiären Albergue Albas unter und auch von anderen PilgerInnen habe ich gehört, dass es weitaus bessere Unterkunftsmöglichkeiten gibt.